In den etwa 30 Minuten, in denen ich Crymachina, ein Anfang des Monats veröffentlichtes Action-RPG, gespielt habe, habe ich:
- An der Sklerose gestorben, die offenbar 20% der Menschheit ausgelöscht hat
- 2.000 Jahre später als Androide wiedergeboren worden, der von einem kleinen blonden Maschinenmädchen ausgewählt wurde, wie eine Art verrückter Schicksalswächter
- Erfahren Sie vom Untergang der Menschheit, der vorhersehbar durch einen Atomkrieg verursacht wurde
- Wiedergeburt als simulierter Mensch in einem im Grunde genommen Slice-of-Life-Anime
- Wombo-Combo mit einem anderen von Menschenhand geschaffenen Maschinengott, der sich ins Weltall verpisst hat
Spaß beiseite: Das alles ist tatsächlich in den ersten 10 Minuten passiert. Dieses Spiel ist absurd, und obwohl es uneinheitlich und ein wenig repetitiv ist, macht es mir verdammt viel Spaß.
Crymachina ist die neueste Veröffentlichung des Entwicklers Furyu Corporation, den ich als ein spezialisiertes Studio bezeichnen würde. Neben verschiedenen JRPGs stellt es genau diese Art von Action-RPG her, nur jedes Mal in einem anderen Gewand. Crymachina ähnelt zum Beispiel Monark und vor allem Crystar auffallend, bis hin zu den fadenscheinigen Dungeons. Aber dieses Mal hat die Formel von Furyu bei mir tatsächlich Klick gemacht.
Crymachina ist ein rasantes Third-Person-Actionspiel mit rasanten Kombo-Ketten, Armored Core-esken Raketenschultern, einer Hexenzeit für perfekte Ausweichmanöver im Stil von Bayonetta und einer befriedigenden Großschwert-Parade, die köstlich in Luftjonglagen mündet. Ich sehe einen Hauch von Action-Größen in dem insgesamt durchschnittlichen Kampfsystem, das hier zusammengebaut wurde, und die Höhepunkte machen die Tiefpunkte mehr als wett. Umgekehrt hat es einige unglaubliche Illustrationen hervorgebracht, die für fabelhafte Charakterausdrücke während der zahlreichen Konversationsszenen des Spiels sorgen. Sehen Sie sich das einfach an:
Bild 1 von 3(Bildnachweis: Furyu Corporation)(Bildnachweis: Furyu Corporation)(Bildnachweis: Furyu Corporation)
Das Spiel gibt es auch für PC und Switch, aber soweit ich weiß, gibt es aus irgendeinem Grund nur eine kostenlose Demo für PS4 und PS5. Sie finden es im Store nicht einzeln aufgeführt, sondern unter den anderen Optionen der Hauptliste des Spiels. Ich bin mit bescheidenen Erwartungen an das Spiel herangegangen, in der Hoffnung, noch mehr von dem Anime-Junkfood zu bekommen, das ich in meiner Rezension von Code Vein im Jahr 2019 beschrieben habe. Wie sich herausstellte, lag ich goldrichtig, denn auf den ersten Blick scheint sich Crymachina sehr viel schneller zu spielen als Code Vein. Bei der Art und Weise, wie das Upgrade-System neue Waffen und Status-Boosts bereitstellt, erwarte ich nur, dass es mit der Zeit noch hektischer wird, vor allem, wenn ich zwischen ein paar spielbaren Charakteren mit subtil unterschiedlichen Angriffsstilen wechsle. Meiner Meinung nach ist es eher so etwas wie Honkai Impact oder vielleicht ein chaotischeres Scarlet Nexus.
Ich hatte viel mehr Spaß mit der Crymachina-Demo, als ich erwartet hatte, aber um es ganz klar zu sagen, ich erkenne Mist, wenn ich ihn sehe. Auf meiner PS5 lief es großartig, aber dieses Spiel ist offensichtlich nicht perfekt poliert. Die Geschichte fühlt sich an, als wären überdrehte KI-Tropen durch eine industrielle Presse gepresst worden. Riesige Plotbomben werden so unverblümt präsentiert, dass Nier: Automata dagegen zurückhaltend wirkt, und zwischen der Entsendung von Menschen in den Weltraum und dem ganzen Androiden-Moral-Kram liest es sich auch wie eine Seite aus dem Spielbuch von Yoko Taro. In einer meiner Lieblingskonstruktionen (bis jetzt) wird die Sammlung von EXP, die nun im Universum für menschliche Qualitäten steht, zum Schlüssel, um unsere Androidenmädchen in den Augen Gottes zu echten Menschen zu machen. Das ist so, als wäre Pinocchio ein von Shaft produzierter Anime, oder als würde Lies of P nicht einmal versuchen, einen Sinn zu ergeben.
Ich kann mir auch vorstellen, dass sich die Kämpfe nach den etwa 20 Stunden, die man braucht, um das Spiel zu beenden, ein wenig wiederholen – was einige Leute bei einem Preis von 60 Dollar verständlicherweise abschrecken könnte. Ich verlasse mich hier auf meinen Instinkt und meine ersten Eindrücke, aber der OpenCritic-Konsens von 69 scheint mir angemessen. Abgesehen davon hat Crymachina eindeutig ein Publikum, das es auf Steam mit 88% positiv bewertet hat.
Aber täuschen Sie sich nicht: Ich liebe dieses Spiel. Ich liebe Spiele wie dieses. Ich habe noch nicht einmal annähernd genug gespielt, um es zu rezensieren, aber es fühlt sich unverkennbar wie die 3/5 Anime-Freuden an, die ich einfach nicht aufgeben kann. Das Prügeln und Parieren von Gegnern mit diesen aufgemotzten Androiden-Kampfanzügen kratzt einfach an meinem Hirn, und Gott steh mir bei, ich werde mir wahrscheinlich früher oder später das komplette Spiel holen. Wahrscheinlich, wenn es im Handel erhältlich ist.
Yoko Taros weltumspannendes JRPG mit Anime-Girl-Versionen von Sega-Franchises wurde nach neun Monaten eingestellt.